Bolivien - Chile 2005 Wuesten und Goetterberge Nach stundenlangem Flug mit einer Zwischenlandung in Sao Paolo landeten wir am Flughafen in La Paz, der in über 4000 m Höhe gelegenist. Der Bus brachte uns dann in die Altstadt, die in ein Tal eingebettet ist. Schon bald spürten wir die dünne Luft und jederSchritt ging langsamer. Im Hotel Liberator wurden wir dann untergebracht und verköstigt. Aber schon am Nachmittag ging es mitdem Bus zu einer Stadtrundfahrt los. Zuerst das Fußballstadion und die alten Skulpturen eines Vorinkatempels, dann auf einen Aussichtsberg, genannt Killikilli, von dem man eine schöne Sicht über die ganze Stadt hat, danach ging es in das Gewühl der engen Gassen, verstopft mit Uraltautos und Verkaufsständen, an denen Inkawein, Kostüme und vieles andere feilgeboten wurden - denn der Fasching regiert auch in La Paz. Schließlich noch eine Besichtigung der Kathedrale, des Regierungspalastes, vor dem zahlreiche Tauben von den Einheimischen gefüttert werden, und der Besuch des Hexenmarktes. Lamamebryonen, die man in das Fundament der Haeuser einbaut, Hexenkraeuter, Miniaturen, die das Gewünschte bringen sollen, Cocatee, und Guanarokapseln... alles was das Herz begehrt. Aber schließlich nahm die Müdigkeit überhand und nach einem guten Abendessen kam das Sandmännchen. Am nächsten Tag ging es gleich in der Früh zur Post, um Briefmarken zu kaufen. Vor der Post spielte bereits eine Blaskapelle und viele Kinder in Masken bereiteten sich auf den Faschingsumzug vor. Wir aber fuhren ins Valle di Luna, wo bizarre Sandsteinspitzen in den Himmel ragen, gingen dann durchs Tal der Seelen auf den ersten 4000er, einen Hügel mit 4260 m, von dem man einen fantastischen Ausblick auf La Paz hat. Am Nachmittag noch ein Besuch des Miniaturenmarktes, auf dem man alles Gewünschte in Kleinformat erwerben, dieses dann in der Kirche weihen lassen kann und 3 Boliviar spenden muss - danach steht der Erfüllung des Traumes nichts mehr im Wege. Morgen geht es in den Süden Chile-Bolivien-Report vom 8. Februar: Gestern sind wir viele Stunden über das Altiplano nach Uyuni gefahren. Nichts als trockenes Land, dazwischen Grasbüscheln und ein wenig Grün - obwohl es in Bolivien Regenzeit ist. Dieses karge Grün ernährt ein paar Kühe, Schafe oder Lamas. Dazwischen ducken sich kleine Häuschen, die aus ungebranntem Lehm errichtet sind und mit Schilf gedeckt sind. Die Indios sind unbeschreiblich arm und man fragt sich, wovon sie leben. Weiter im Süden sieht man immer mehr Sand. Auf diesem Sand wird Quinua angebaut, eine alte Kornfrucht, die am meisten Eiweiß und Vitamine von allen Körnerfrüchten enthält. Man muss diese Frucht waschen, danach kann man sie als Suppeneinlage oder auch als Hauptspeise essen. Wenn man sich das Haar mit dem Waschwasser wäscht, soll man angeblich nicht grau werden. Der riesige Salzsee war über einen halben Meter tief mit Wasser bedeckt, sodass wir ihn nicht befahren konnten. Heute morgen Aufbruch Richtung Chile. Nach 20 Minuten Fahrt war Schluss. Der Rio Colorado führte soviel Wasser, dass wir die Furt nicht passieren konnten. Wir warteten 5 Stunden, aber das Wasser stieg und stieg. Also, wieder umdrehen nach Uyuni, wo wir nun bis morgen warten, dass wir weiterfahren koennen. Das Wetter ist recht warm, man kann kurzärmlig gehen, die Sonne scheint und nur einige Wölkchen zeigen sich am blauen Himmel. Nachdem wir eine zusätzliche Nacht in Uyuni verbracht hatten, wo die einheimische Bevölkerung den Fasching, der als das größte Fest hier gilt, gefeiert hat, war Gott sei Dank der Wasserspiegel der Flüsse soweit gesunken, dass wir am nächsten Tag die Furten des Rio Colorado und Rio Grande durchqueren konnten. Weiter ging die Fahrt Richtung Suedwest durch San Cristobal, eine Bergwerkstadt,in der wir unsere Trinkwasservorräte noch auffüllen konnten, nach Corona. Hier war einst eine Schwefel- und Wismutmine. Die alten Bergwerkshäuser wurden mit EU-Geldern hergerichtet und dienen nun als Bergsteigerunterkünfte. La Corona liegt völlig verlassen in einem weiten Talkessel, der von schneebedeckten 5000ern umgeben ist. Einer dieser 5000er, der Tapaquillcha (5758 m), war unser Ziel am nächsten Tag. Jeeps brachten uns auf einer alten Bergwerkstraße bis in fast 5000 m Höhe. Von dort ging es zuerst durch Blockgestein, dann über hartgefrorenen Firn auf den Gipfel. Schneesturm und Donner zwang uns zu einem raschen Abstieg. Den Nachmittag über regnete es, was der Gipfelfreude aber keinen Abbruch tat. Am kommenden Tag führte uns die Reise vorbei an zahlreichen Salzseen mit tausenden von rosaroten Flamingos, dann durch die Pampa burro asenada - die "Wüste des müden Esels" -, wo seltsame Steinfiguren aufragten, wie auch das Hotel oder la Coppa - das Weinglas. Schließlich erreichten wir die Laguna Caldera mit rotem Wasser und weißen Gipsablagerungen am Ufer, besichtigten eine Boraxfabrik, wo Borax mit Erdwärme getrocknet wird, und lagerten an der Laguna Salada. Hier am Ufer quellen heiße Quellen aus dem Boden und wir erfrischten uns mit einem Bad darin. Besonders schön war es morgens, im heißen Wasser liegend, den Sonnenaufgang zu bewundern. Der neue Tag brachte uns zur Laguna verde, wo wir unser nächstes Ziel, den heiligen Berg Licancabur, 5916 m, bewundern konnten. Wir lagerten in 4600 m Hoehe, besichtigten am Nachmittag noch die Ruinen des alten Pilgerdorfes, das am Fuß des Berges liegt, und packten alles für den Anstieg am nächsten Tag. Um 4 Uhr morgens brachen wir mit Stirnlampen auf. Durch Schotterhalden ging es in Serpentinen aufwärts. Das Wetter meinte es gut mit uns, die Sonne schien nicht so heiß wie erwartet und auch der Wind hielt Ruhepause. Schließlich erreichten wir nach knapp 7 Stunden den Gipfel dieses heiligen Berges des Inkas. Man findet noch Steinruinen der alten Kultstätten am Gipfel, kann den grünblauen, aber kalten Kratersee bewundern und hat eine herrliche Fernsicht auf die Atacamawüste, die Laguna verde, die zwar grün, aber tot ist, und die Laguna blanca, in der sich Flamingos tummeln. Nach dem Gipfelerfolg führte uns die Reise weiter nach Chile, nach San Pedro di Atacama. Dieses Dorf liegt mitten in der trockensten Wüste der Welt und besteht aus kleinen, weißen Häusern, einer bemerkenswerten Kirche, die mit Kakteenholz gedeckt ist und einem schönen archäologischen Museum, in dem Mumien zu bewundern sind. Unser Ziel war aber das Dorf Tatio, das weiter im Norden liegt. Hier befindet sich eine wahre Mondlandschaft. In einem weiten Talkessel, sprudeln hunderte von heißen Quellen aus der Erde. Dazwischen sind Kalkablagerungen und sogar ein Badebecken für die Besucher wurde errichtet. Wir campierten hier als die einzigen Menschen in dieser unwirtlichen Gegend. Morgens konnten wir alleine, noch bevor die ersten Besucher eintrafen, die Geysire besichtigen und den Sonnenaufgang durch Nebelschwaden fotografieren. Nun sind wir in Calama - der Pazifik wartet. Haben gestern die größte Kupfermine der Welt Chuquicanatal besichtigt. Heute morgens ging es von Calama mit Jeeps Richtung Süden. Endlose Stein - und Sandwüsten, brennende Sonne und Wind. Sind nach über 500 km Fahrt ziemlich geschlaucht in Tal-Tal am Ufer des Pazifik angekommen. Es handelt sich dabei um ein kleines Städtchen, das sich an den Berghang schmiegt und aus lauter kleinen Häusern besteht. Dazwischen schöne Häuser aus der Jahrhundertwende, die gerade restauriert werden, schön gepflegte Parkanlagen und vor allen Dingen - das MEER! Gleich nach der Ankunft stürzten wir uns in die Fluten. Herrlich erfrischend die Wogen des Pazifik - welch ein Genuss! Nun wartet noch das Abendessen in unserem Hotel direkt am Ufer des Meeres. Morgen geht es weiter ins Landesinnere. Daxy im "Zuckerbrot"-Nationalpark und ihr Abschied vom Meer Nachdem wir abends auf der Terrasse unseres Hotels direkt am Ufer des Pazifiks unser Abendessen - Fisch mit Meeresfrüchten - eingenommen hatten, verbrachten wir eine erholsame Nacht in einer überaus sauerstoffreichen Atmosphäre. Dann geht es nach Süden zum Pan die Azucar Nationalpark. Der Park heißt deswegen "Zuckerbrot", weil die Felsen weiß von Guano sind, von den zahlreichen Vögeln, die hier wohnen. Mit einem Schiff fuhren wir zu den vorgelagerten Inseln und trafen dort auf Geier, Tölpel, hunderte von Pelikanen und tausende von Humboldt Pinguinen, die alle friedlich miteinander auf den Felsen leben. Ganz vorne, dem Tosen des Meeres ausgesetzt, leben Seelöwen, die ihre dicken Leiber in der warmen Sonne aufwärmen. Immer wieder locken Buchten mit feinem, weißem Sand zum Baden, die Fotohungrigen finden zahlreiche Kakteen, von Kugelkaktus bis zum Saeulenkaktus. Wir aber mussten Abschied vom Meer nehmen und fuhren weiter bis El Salvador - einem Bergbaustädtchen in 2400 m Höhe. Hier übernachten wir. Morgen geht es weiter Richtung Osten. Daxys Bericht von ihrem Versuch, den Ojos del Salado zu besteigen Von El Salavador sind wir dann weiter zu unserem nächsten Ziel, dem Ojos del Salado, gefahren. An der Laguna verde haben wir unser Basislager aufgeschlagen - ein wunderschöner Platz an einem blau-grünen See mit warmen Quellen, in denen man sich suhlen kann. Am nächsten Tag sind wir bei schönstem Wetter mit den Jeeps bis in Camp 1 in 5160 m gefahren. Die Fahrt selbst war schon ein Abenteuer, da es immer wieder durch tiefen Sand ging und wir einem sogar haengen blieben. Nach mehreren Versuchen landeten wir dann doch im Camp. Von dort trugen wir die Ausrüstung in Camp 2 in 5800 m Höhe. Bereits beim Abstieg fing es zu Donnern an und ein heftiger Schneesturm setzte ein. So war die Nacht in Camp 1 nicht gerade angenehm. Es schneite gut 20 cm und die Fahrt am nächsten Tag zurück zur Lagune verde war ein neuerlicher Nervenkitzel. Wir legten einen Erholungstag ein. Es regnete uns schneite die ganze Zeit heftig. Doch in der Nacht sah man schon die ersten Sterne und auch das Kreuz des Südens, sodass wir am Morgen wieder nach Camp 1 aufbrachen. Von dort ging es wieder mit schwerem Gepäck nach Camp 2. Der Ojos sah nicht gerade einladend aus - total weiß verschneit. Alle Anwesenden hatten es vermieden aufzusteigen. So war es fuer unsere Gruppe am nächsten Tag harte Arbeit die Spur zu suchen und durch teilweise bis zu einem halben Meter Neuschnee zu spuren. Wir brachen um 2 Uhr morgens auf. Es war zwar heller Mond und man sah die Sterne, allerdings war es ziemlich kalt und der Wind trug das weitere dazu bei. Ich hatte leider meine warmen Socken, Hauben und Handschuhe auf der Reise verloren und hatte nur dünne Flieshandschuhe. Auch von der Gruppe konnte mir keiner warme Handschuhe borgen. So war es dann in 6000 m Höhe aus für mich, da meine Finger einzufrieren begannen. Ich kehrte um, da mir meine Finger wichtiger waren als der Berg. Auch andere Teilnehmer mussten umkehren. Allerdings erreichten 4 den Gipfel nach 7 Stunden Aufstieg bis zum Kraterrand und 2 Stunden weiteren Anstieg durch eine Schotterrinne und ein Blockgelände bis zum Gipfel und zwei weitere Teilnehmer kamen bis über den Kraterrand. Ein neuer Rekord für den Ojos, der wesentlich schwieriger ist als der Aconcagua und eine weit geringere Erfolgsrate aufweist. So kann man im Hüttenbuch lesen, dass heuer noch keine 10 Leute am Gipfel waren und die meisten Expeditionen scheiterten. Wir stiegen dann wieder in Camp 1 ab mit schweren Rucksäcken und weiter ging es zurück zur Laguna verde, wo wir uns im warmen Wasser erholten. Heute fuhren wir an der Laguna Santa Rosa vorbei nach Copiapo und nun sind wir in Caldera am Meer. Nun stehen nur mehr 2 Erholungstage am Meer vor uns und Santiago, bis es wieder nach Hause geht. Heute sind Brigitte, die zweite Österreicherin aus Salzburg, und ich mit einem Taxi collectivo nach Copiapo gefahren, um das mineralogische Museum anzuschauen. Ich muss sagen: Echt toll!!! Wie viele Steine es hier gibt, ist einfach unglaublich. Habe sogar einen Löllingit aus meinem Nachbartal gefunden. Wusste gar nicht, dass es einen solchen Stein gibt - und einen Wulfenit aus Bad Bleiberg! Unbedingt sehenswert, wenn jemand hierher kommt. Dann sind wir zu Sen. Yanez gegangen, einen alten Steinesammler, der unzählige Stücke gesammelt hat und diese auch verkauft. Wir haben Stunden mit ihm verbracht und mit der Lupe die verschiedensten Steine betrachtet. In seinem Gästebuch sind Leute aus aller Welt verzeichnet, sogar auch Dr. Gabl von der Wetterwarte in Innsbruck. Jetzt sind wir wieder am Meer, es ist heiß und man freut sich auf ein kühles Bad. Daxy in Santiago de Chile: Am nächsten Tag sind wir ca. 15 km nördlich von Caldera zu einem Platz gefahren, wo es den Granit orbicular gibt. Dabei handelt es sich um einen Felsen, der durchsetzt ist von ovalen Steinen mit einem Silikat in der Mitte. Es gibt diesen Stein nur noch in Norwegen, sonst nirgends auf der Welt. Nachdem wir nachmittags noch zur Bahia Inglesias gefahren sind und ein kühles Bad im Pazifik genommen haben, sind wir abends in einen Luxusbus gestiegen - mit Liegesitzen - und sind Richtung Santiago gefahren. Nach über 12 Stunden Fahrt sind wir morgens in Santiago angekommen und haben unser Hotel bezogen. Brigitte und ich sind dann zum Mercado General gefahren, haben Obst, Gemüse, Gewürze und Fisch besichtigt, sind durch den Park Forestal gewandert, zum Deutschen Brunnen, der leider zur Zeit kein Wasser speit, zur Plaza de Armas, wo gerade ein Orchester die "Schöne Blaue Donau" intonierte, begleitet vom begeisterten Applaus der Zuhörer, haben drei Bilder der Künstler besichtigt, dann Mittag gegessen und dann eine Stadtführung durch eine deutschsprachige Dame genossen, die uns hauptsächlich die Villenviertel von Santiago zeigte und uns in ein Geschäft mit Lapislazuli, einem blauen Stein, führte. Abends dann Abendessen, danach trafen wir uns noch mit zwei Bergsteigern aus Niederösterreich. Heute morgen mit der Zahnradbahn auf den Berg mit der Heiligenfigur, Wanderung zum Markt bei Santa Lucia und dann Abfahrt zum Flughafen. Nun sitze ich am Flughafen von Santiago und bin froh, diese Hitze hinter mir zu lassen. Eine interessante Reise mit schönen Eindrücken liegt hinter uns. Die Organisation hat vorzüglich geklappt und auch die Kameradschaft in der Gruppe war gut. dav-summit-club, Leiter: Arnold Hasenkopf, der seine Sache hervorragend machte. Dank auch der bolivianischen Begleitmannschaft, die uns immer gut unterstützte.